Dienstag, 13. Juli 2010

Dieser Blog ist tot. Ich blogge weiter auf dem «Agile Trail».

Dieser Blog flattr-t

In eigener Sache: Dieser Blog versucht sich an Flattr.

Flattr ist ein Micropayment-Dienst auf freiwilliger Basis. Das funktioniert so: Beliebige Inhalte wie Blogposts, Bilder, Videos usw. können mit Buttons von Flattr versehen werden. Das ist so ein Button:

So einer klebt auch an diesem Blogpost. Klickt der Blog-Besucher auf den unteren Teil des Buttons (da, wo "Flattr" drauf steht), dann bewertet er diesen Blogpost, er flattr-t ihn. Die Zahl im oberen Teil des Buttons erhöht sich dann. Sie zeigt an, wie viele Besucher den Blogpost ge-flattr-t haben. Ein Klick auf die  Zahl bringt den Besucher auf eine Flattr-Seite mit Statistiken.

Was genau heißt es jetzt, etwas zu flattr-n? Hier kommt das Micropayment ins Spiel: Wer flattr-t, verteilt Geld. Vom Flattr-nden zum Ge-flattr-ten. Das funktioniert nach einem ausgeklügelten System: Wer sich bei Flattr anmeldet, muss zunächst sein Konto füllen, mindestens EUR 2 im Monat. Danach darf er auf Flattr-Buttons klicken. Seine Klicks werden von Flattr gezählt. Am Ende des Monats werden alle seine Klicks aufsummiert. Sein Monatsbudget wird durch die Summe all seiner Klicks in diesem Monat geteilt. Dieser Betrag wird dann an jeden von ihm Ge-flattr-ten ausgezahlt bzw. dessen Konto gut geschrieben.

Was? "Nicht einfach", sagst Du? Okay, hier ein Beispiel: Du hast auf Deinem Flattr-Konto ein Monatsbudget von 2 EUR angegeben. Im Laufe des Monats flattr-st Du 100 Blogpost, Videos usw. Am Ende des Monats ist damit so ein Klick 2 EUR / 100 Klicks = 0,02 EUR pro Klick wert. Wenn Du in diesem Monat auf diesen meinen Blogpost den Flattr-Button geklickt hast, dann bekomme ich auf mein Konto von Dir für diesen Monat genau 0,02 EUR gut geschrieben. Hättest Du nur einen einzigen Beitrag ge-flattr-t - diesen vielleicht? :) - im Monat, dann würde der Ge-flattr-te von Dir die vollen 2 EUR bekommen. Flattr verdient dabei, behält von jeder Konto-Gutschrift 10 % ein.

Lohnt sich Flattr-n? Wohl eher nur für die großen Blogs. netzpolitik.org hat eine Bilanz für Juni veröffentlicht, und da sah's wohl ganz nett aus. Aber nichts umwerfendes. Auf jeden Fall nicht mein Motiv, Flattr auf diesem Blog einzusetzen. Meine kühnsten Träume werden wahr, wenn ich etwas das raus bekomme, was ich rein gesteckt habe.

Warum Du flattr-n solltest? Um Danke zu sagen oder um jemanden zu belohnen für Inhalte, die Du gut findest. Das Ding ist freiwillig, keiner zwingt Dich. Alternativ twitter drüber. Oder erzähl's Deinen Freunden. Flattr ist für mich auch nur eine weitere Art, das gute Wort zu verteilen. Mir geht's um Feedback, und Flattr ist ein aktueller Feedback-Mechanismus.

Noch ein Grund zu Flattr-n: Um zu geben, wenn Du nimmst. Du musst Dich bei Flattr anmelden, um ge-flattr-t zu werden oder selbst zu flattr-n. Wenn Du also empfangen möchtest, dann bist Du automatisch in der Lage, selbst zu geben. Und das freiwillig: Wer's mag, der zahlt, wer's nicht mag, der zahlt nicht. Meine Traum-GEZ. Und wenn das bedeuten würde, das die Online-Werbung zurück geschraubt würde... ja, okay, man wird ja noch mal träumen dürfen.

Mein Grund zu Flattr-n: Ich wollt's gerne mal ausprobieren. Die Flattr-Buttons tauchen immer öfter vor meiner Surf-Nase auf. Und da wollte ich endlich mal drauf klicken. Und wenn ich mich dafür schon angemeldet habe, dann kann ich auch gleich selbst die Buttons auf meine Posts kleben.

Die schlechte Nachricht: Wer sich selbst bei Flattr anmelden möchte, kann das momentan nur mit einem Invite-Code. Dafür bin ich @flattrme gefolgt. Die wollen dann dort, dass Du "Bitte, bitte" machst, aber wenn man über diesen Schatten springt, bekommt man flugs seinen Invite-Code und kann los legen.

Das Einbinden der Buttons in den Blog ist dann weniger spaßig. Automatisch geht das nur halb. Ich habe mit Hilfe von Nicolas Gramlichs Flattr Button Plugin für Blogspot (übrigens mein erster ge-flattr-ter Inhalt!) die Buttons auf die Blogpost bekommen. Das geht automatisiert. Trotzdem muss man jeden einzelnen Beitrag auf Flattr posten, sonst ist der Inhalt für Flattr inaktiv und dann sieht der Button so aus:


Ich habe wenig Lust, jeden einzelnen Post dieses Blogs zu aktivieren, ergo bleiben alte Posts wie dieser vorerst inaktiv.

Fazit: Spannende Sache. Glaube, dass Flattr und ähnliche Konzepte in Zukunft durch starten werden. Schaue mir das mal aktiv von hier aus an.

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