Samstag, 12. Mai 2007

Dieser Blog ist tot. Ich blogge weiter auf dem «Agile Trail».

Niedrige Latte bei Groovy und Grails

Ein Phänomen wird mir immer wieder bewußt, wenn ich anderen Groovy oder Grails zeige: wie wenig es doch für eine Demo braucht und wie niedrig die Einstiegshürde für Interessierte ist.

Wollte ich mal auf die Schnelle einem Interessierten zeigen, wie ich eine Aufgabe in Java löse, so schreckt mich schon ab, eine Datei anzulegen und dort eine Klasse samt Main-Methode einzurichten, bevor ich mich überhaupt der eigentlichen Aufgabe widmen kann. Mein ehemals Interessierter wäre schon längst nicht mehr da oder eingeschlafen, da einfach zu viele Arbeitsschritte erfolgen müssen, bevor sich überhaupt die Möglichkeit ergibt, dass sich Erfolg einstellen kann. Unoptimierte Arbeitsabläufe vermiesen den Einstieg in ein neues Thema für Anfänger und verursachen hohe Kosten an Zeit und Nerven (und damit auch an Geld) bei regelmäßigen Benutzern.

Ganz anders bei Groovy: Dessen Kommandos liegen im Ausführungspfad (PATH) des Betriebssystems, ich komme quasi von überall an sie heran. Erzähle ich jemandem, wie einfach dies oder das in Groovy lösbar ist: Schwups ist die GroovyConsole gestartet, eines der Kommandos von Groovy und mir persönlich das liebste. Schnell ist so mit Code untermauert, was sich mit Worten nie so einfach hätte ausdrücken lassen. Ich könnte hierfür auch die GroovyShell benutzen, ein anderes Groovy-Kommando. Oder einfach eine Datei anlegen und gleich coden, ohne Klasse oder Main-Methode, also ein Skript benutzen. Oder die wohl kürzeste Möglichkeit einer Groovydemo: ein Kommandozeilenskript! Die Welt zu grüßen geht damit so einfach:

$> groovy -e "println 'Hallo Welt!'"
$> Hallo Welt

Und genauso bei Grails: Sven Haiges hat in kurzen und prägnanten Screencasts demonstiert, wie Webapplikationen mit Grails entstehen. Im ersten der dort gelisteten Filmchen läßt er eine Grailsapplikation in unter 4 Minuten enstehen - ohne etwas vorgekocht zu haben! Und das kann wirklich jeder schnell mal ausprobieren: Grails runterladen, installieren, und ab da dann keine 4 Minuten bis zur ersten eigenen Webanwendung mit Grails.

Das ist Vermeidung unnötiger Komplexität, das ist nicht kompliziert, sondern einfach, ergonomisch, benutzer- und benutzungsorientiert - das macht Spaß und Lust auf mehr! Ziemlich clever gemacht von den Groovy-Guys :-)

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