Dieser Blog ist tot. Ich blogge weiter auf dem «Agile Trail».
Slackstories und Slacktasks
Beim Planen rate ich meinen Teams, das Wetter von Gestern als Startwert zu benutzen. Wenn das Team sich verschätzt und weniger schafft in einem Sprint, als es ursprünglich angenommen hat, dann ist das okay und es bedarf keiner Überstunden. Allerdings muss dem Team Gelegenheit gegeben werden, besser werden zu können. Dafür benutze ich Slackstories und Slacktasks.
- Tür: Das Team schafft genau 10 Storypunkte. Gut, dann plant es für den darauffolgenden Sprint wieder 10 Storypunkte ein.
- Tür: Das Team schafft weniger als 10 Storypunkte, vielleicht nur 9. Nicht gut, und das Team plant im darauffolgenden Sprint nur 9 Storypunkte ein.
- Tür: Das Team schafft mehr als 10 Storypunkte. Aber halt, wie soll denn das funktionieren...?!
Aus diesem Grunde rate ich meinen Teams, immer mehr Stories einzuplanen, als sie beim letzten Sprint geschafft haben, die sogenannten Slackstories. Ein Verhältnis von normalen Stories zu Slackstories, mit dem wir bislang gut gefahren sind, ist 5:1, also 20 % Überplanung mit Slackstories.
Slackstories sind die Stories, die gerade eben nicht mehr in den Sprint gepasst haben. Sie sind diejenigen Stories, die im übernächsten Sprint Eingang finden würden. Daher ist es auch kein vergeudeter zeitlicher Aufwand, der in die Planung gesteckt wird: Wenn die Slackstories nicht fertig gestellt werden, sind sie die höchstpriorisiertesten Stories für den folgenden Sprint, und nur selten sind sie das nach einem Sprint nicht mehr, weil der ProductOwner sich anders entschieden hat.
Tasks, die aus Slackstories stammen, nennen wir Slacktasks. Slackstories und Slacktasks markieren wir mit einem eingekreisten S auf der Storykarte. An Slackstories arbeitet das Team erst, wenn alle anderen Stories fertig gestellt sind. Es kommt ein gutes Gefühl im Team auf, wenn man gegen Ende des Sprints Tasks einer Slackstory bearbeiten darf: Das Team weiß dann, dass es in die "Gewinnzone" gefahren ist und die Teamgeschwindigkeit steigen wird.