Sonntag, 23. November 2008

Dieser Blog ist tot. Ich blogge weiter auf dem «Agile Trail».

Wetter von gestern

Wie viel Stories schafft ein Team in einem Sprint? Da kann man viel Aufwand betreiben, um das zu planen, oder einfach das Wetter von gestern zu Rate ziehen. Dieses Prinzip stammt aus dem Extreme Programming. Es hilft mir in fast jedem SprintPlanning weiter.



"Stormy Weather!" von Khalid Almasoud


Der Legende nach (beschrieben in Kapitel 8 von "Planning Extreme Programming" von Kent Beck und Martin Fowler) gab es mal einen Wetterdienst, der einen Haufen Geld investierte, um das Wetter besser vorhersagen zu können. Das Ergebnis waren Vorhersagen mit einer 70 %igen Wahrscheinlichkeit. Irgendwann hat dann jemand herausgefunden, dass man diese Wahrscheinlichkeit auch dann erreicht, wenn man vorhersagt, dass das heutige Wetter genauso sein wird wie das von gestern. Praktische Simplizität.

Das Team schafft also vermutlich genau so viel im kommenden Sprint, wie das, was es im letzten Sprint geschafft hat. Und genau so viel plant das Team dann auch ein im SprintPlanning. Diese Prinzip finde ich erfrischend einfach und immer wieder erstaunlich zutreffend.

Anzumerken sei noch, dass dieses Prinzip immer nur ein Startwert sein kann. Wenn im letzten Sprint die Hälfte der Entwickler sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen haben, die Geschwindigkeit der Entwicklung entsprechend niedrig war und nur 5 von 10 geplanten Stories fertig gestellt wurden, dann wäre es höchst unwahrscheinlich, dass im nächsten Sprint auch nur 5 Stories fertig gestellt werden. Analog würde man ja auch nicht annehmen, nur weil heute ein Jahrhundertsturm durchs Land wütet, dass der morgen noch einmal vorbeikommt. Hier bin ich bislang ganz gut gefahren, wenn ich das Wetter von Vorgestern zum Planen heranziehe.

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