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Freitag, 14. August 2009

Dieser Blog ist tot. Ich blogge weiter auf dem «Agile Trail».

Wenn's mal passt


Bin gerade in einer sehr glücklichen Beziehung. Vor Kurzem hat es angefangen. Wir kannten uns schon ein wenig vorher, aber so richtig zusammen sind wir erst seit fünf Wochen. Wir wußten damals nicht mit Sicherheit, ob es mit uns beiden klappen würde. Umso glücklicher sind wir jetzt darüber, dass wir anscheinend richtig gut zusammenpassen.

Woran ich es erkannt habe, dass es gut passte? Da war dieses Bauchgefühl, dass mir in der ein oder anderen Situation Bestätigung gab. Und natürlich haben wir unsere Differenzen über die ein oder andere Sache. Sogar über gegenteilige Ansichten hinaus kommen wir miteinander gut aus.

Wir sehen uns fast jeden Tag und verbringen dann viel Zeit miteinander. Ich würde es gar nicht aushalten, wenn wir ständig Probleme miteinander hätten. Darum finde ich es geradezu notwendig, dass wir uns gegenseitig riechen können, dass wir auf einer Wellenlänge funken. Gar nicht auszudenken, dass ich so eng mit jemandem zusammen sein müsste, mit dem ich mich nicht gut verstehe.

Wir lernen viel voneinander. Wir beide haben schon viele Beziehungen mitgemacht und haben daraus viel geschöpft. Und es sind nicht nur die Techniken (obwohl das schon jede Menge Spass machen kann, sich gegenseitig die abgefahrensten Praktiken vorzustellen und dann miteinander auszuprobieren). Es ist der Respekt, der uns gegenseitig zuhören lässt, wenn der andere spricht; es ist das offene Feedback, dass wir uns geben und vom anderen annehmen; es ist der Spass, den wir miteinander haben, ohne unser gemeinsames Ziel aus den Augen zu verlieren; es ist der Flow, in dem wir zusammen agieren.

Es ist nur ein kurzes Projekt, etwa sechs Wochen. Es ist nur ein kleines Projekt, wir zwei eben. Das Risiko war also sehr gering, zwei, die sich nicht kennen, zusammen da reinzustecken. Trotzdem hat das Nahezu-blind-miteinander-Arbeiten schon nach drei bis fünf Wochen geklappt. Wenige Zeilen Code sind entstanden, als wir nicht zusammen im Paar programmiert haben. Jedes Mem, das mindestens einer von uns für wichtig hielt, haben wir besprochen, sind dabei richtig in die Tiefe gegangen, und sind jeweils beide gestärkt daraus hervorgegangen. Architektur, Design, Pattern, solche Dinge meine ich. Shortcuts, Programmiersprach-Idiome, Tipps & Tricks, die meine ich auch. Coole Tweets, Youtube-Videos und Blogposts, auch die gehören dazu.

Ich genieße diese Zeit. Es kommt nicht oft vor, dass man so gut miteinander kann innerhalb eines Projektes. Fast nie kann ich mir aussuchen, mit wem ich programmiere. Und dann ist es eben eine gewisse Chance bishin zu reinem Zufall, wenn's passt. Das kommt vor, aber weitaus weniger oft, als man annehmen könnte.

Kernaussage dieses Posts soll sein... - nun, keine Liebeserklärung jedenfalls. Dass ich gut mit meinem Kollegen kann, und er mit mir, dass wissen wir beide seit einigen Retrospektiven. Dieser Gewissheit bedürfte es keines Blogposts. Nein, Kernaussage dieses Posts soll sein, Wert auf gute Beziehungen innerhalb eines Projektes zu legen lohnt sich. Nie arbeite ich so produktiv, so effizient, so effektiv, so nachhaltig gut, als wenn ich einen guten Partner habe.

Schönes Gefühl, wenn alles passt.