[Grails eXchange] Nach drei Dritteln
Ich sitze gerade auf meinem Hotelzimmer und lasse die letzten drei Tage vor meinem inneren Auge Revue passieren. Das hat Spass gemacht, obwohl es sehr anstrengend war. Einige sind heute schon vor Schlafmangel eingenickt bei den Sessions des dritten Tages - es war also eine erfolgreiche Konferenz ;-)
Gestern abend nach den Sessions fand ein gemeinsames Treffen der User Groups Java und Groovy & Grails London statt. Ich habe mir keine weiteren Notizen mehr gemacht, da es auch kein Bestandteil der Konferenz war, aber es war doch recht interessant. Jemand von der Java User Group stellte vor, wie man Teile von Grails auch in Javaprojekten nutzen kann. Jemand von irgendeiner komischen Architektengruppe zettelte eine Diskussion über die Erfahrungen mit Groovy in Projekten an (Groovy ist dabei sehr gut weggekommen, wen wundert's?) und schließlich hat Guillaume Laforge die Ergebnisse der vierten GroovyDevCon vorgestellt, also einen Ausblick auf Groovy 1.2 und 2.0 gegeben - und da ärgere ich mich jetzt schon ein wenig, denn es ist kaum was hängen geblieben davon bei mir und das wäre doch richtig interessant jetzt hier zu lesen, oder?! Naja, sollen erstmal 1.1 fertig machen, der Rest kommt dann noch. Und fertig priorisiert haben die Groovyentwickler auch noch nichts, also kann sich an der geplanten Roadmap noch einiges ändern. Somit lasse ich die Hunde jetzt einfach mal schlafen...
Gestern abend gab's noch eine kleine Party, an der aber auch nicht mehr so viele teilgenommen haben. Nach der letzten Session heute fand noch ein Quiz statt. 17 Bücher erhielten so einen neuen Besitzer, je eines pro richtig beantworteter Frage. Nettes Gimmick, obwohl die Fragen doch wirklich etwas schwieriger hätten sein können. Ich bedanke mich trotzdem recht herzlich für mein Buch an dieser Stelle!
Nach dem Quiz fand noch so eine Art Frage-und-Ich-code-Dir-die-Antwort-Session statt: Das Publikum wollte wissen, wie man dies und das macht und Guillaume und Graeme haben das dann in die Tat umgesetzt, live und am Beamer. Die letzte Frage verlangte nach einem Beispiel in IntelliJIDEA, um die Leistungsfähigkeit dieser IDE zu demonstrieren - und einmal mehr bekomme ich den Eindruck, dass kein Weg beim professionellen Entwickeln von Groovy und Grails an IDEA mehr vorbeiführt. Es ist einfach u-n-g-l-a-u-b-l-i-c-h, was die JetBrain-Jungs da aus dem Tool herausgeholt haben. Man stelle sich mal vor: Ein Attribut einer Javaklasse wird aus einem Grails-Controller heraus referenziert und bei einem Refactoring innerhalb der Javaklasse, bei dem das Attribut umbenannt wird, wird auch die Referenz korrekt umbenannt! Oder: An einer Instanz einer Groovyklasse wird eine Methode aufgerufen, die zur Compilezeit nicht existiert (kein Fehler, weil könnte ja durch MOP so gewollt sein, etwas in einem Builder). Wird die gleiche Methode dann nochmal gebraucht, wird on-the-fly dafür Codecompletion zur Verfügung gestellt. IDEA lernt! Das ist ziemlich abgefahren und vor allem nützlich, bedenkt man mal, was das z.B. bei einem Builder bedeutet, wenn man z.B. XML erstellen will. Total genial. Oder die Codecompletion der Taglibs in den Views - selbst für eigene Tags!
Wenn man mal bedenkt, dass das die erste Version des JetGroovy-Plugins in IDEA ist... Graeme meinte, die Pläne von IDEA sehen vor, dass IDEA für Groovy ebenso leistungsfähig wird wie für Java. Wenn das stimmt, dann wird eine große Hürde vor Groovy für viele Skeptiker genommen sein, die bislang Groovy gescheut haben, weil es keine IDE-Unterstützung gab. Ach, was schreibe ich da, die Hürde ist doch eigentlich jetzt schon mit IDEA 7.0 genommen!
Fazit: Absolut gelungene Konferenz in einer tollen Atmosphäre. Sehr empfehlenswert! Ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabei sein zu können, und freue mich da jetzt schon drauf.